Dr. Katja Leikert besucht den Sonderlehrgang für Zugewanderte in Hasselroth
Zu einem Besuch kam die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert in die Fördereinrichtung für junge Zugewanderte, einer Einrichtung des Regierungspräsidiums Darmstadt in Hasselroth. Im Zentrum ihres Besuchs stand insbesondere das Gespräch mit den Teilnehmern des Sonderlehrgangs. Wie Leikert erfuhr, sei der Lehrgang in dieser Form ein einmaliges Angebot in ganz Deutschland. Konkret geht es darum, jungen zugereisten Menschen die Möglichkeit zu geben, in Deutschland eine Hochschulzugangsberechtigung zu erlangen.
Empfangen wurde Leikert von dem Schulleiter der Ludwig-Geißler-Schule, Dr. Kurt Herget, dem im RP Darmstadt zuständigen Dezernatsleiter Stefan Völkel sowie dem Leiter der Fördereinrichtung, Michael König. Der Sonderlehrgang wie auch die weiteren schulischen Angebote der Einrichtung sind an der Ludwig-Geißler-Schule verortet. Die zuständige Abteilungsleiterin Martina Schneider sowie die Koordinatorin Carola Emig waren daher ebenso anwesend wie Klassenlehrer Joachim Volke.
Wie Katja Leikert erfahren konnte, sei die Besonderheit des Lehrgangs, dass keiner der Teilnehmer Muttersprachler ist. Deutschkenntnisse bestehen auf unterschiedlichem Niveau, das jedoch bei allen Teilnehmer bereits sehr hoch ist. Zugang zu dem Lehrgang haben neben Spätaussiedlern auch zunehmend Ausländer mit einem auf Dauer angelegten Aufenthaltsstatus. Nicht selten seien Teilnehmer dabei, die alleine aus fremden Ländern zugereist und deshalb auf sich gestellt seien. In dem zweijährigen Lehrgang werden derzeit gut 30 Schülerinnen und Schüler auf das Abitur vorbereitet. Der Großteil der Teilnehmer wohne daher auch in der Einrichtung und wird dort voll verpflegt. Insgesamt habe die Einrichtung derzeit knapp 100 Schüler.
In beachtlicher Art und Weise zeigten die Schüler in Form von Vorträgen aber auch im Rahmen von Gesprächen ihre Talente und Fähigkeiten. Besonders beeindruckt war Leikert von der Dankbarkeit, mit der die Teilnehmer das Angebot wahrnehmen. Aber auch die Motivation der Schüler sei „sehr beeindruckend und in dieser Intensität in Regelschulen nicht üblich“. „Es verdient den größten Respekt, dass sich diese jungen Menschen durch große Widrigkeiten gekämpft und sich nun auf den Weg gemacht haben, ihre Zukunft in Deutschland erfolgreich zu gestalten“, so Leikert. Wie Martina Schneider unterstrich, sei es keine Besonderheit, auch noch am späten Abend Schüler anzutreffen, die die Zeit zum Lernen nutzen.
Eine Besonderheit des Lehrgangs ist zudem die große Bandbreite der einzelnen Herkunftsländer. Neben Teilnehmern aus dem Iran, dem Irak und Afrika befinden sich Schülerinnen und Schüler aus den ehemaligen Sowjetrepubliken und dem asiatischen Raum wie etwa Vietnam im Lehrgang. Die Zusammenarbeit zwischen den Schülern verlaufe sehr reibungslos und freundschaftlich auch über alle kulturellen Unterschiede hinweg. Alle eine das Ziel, den Abschluss zu erlangen und in Deutschland ein Studium aufzunehmen. Nahezu alle Teilnehmer würden bereits über ein Abitur ihres Heimatlandes verfügen oder hätten sogar erste Erfahrungen in Universitäten ihrer Heimatländer gesammelt.
Wie Leikert zudem erfahren konnte, versuche man alle Fragen, die sich bei der Integration von nicht EU-Ausländern ergeben, in gemeinsamer Anstrengung zu lösen. „Der Sonderlehrgang mit allen beteiligten Teilnehmern vom Regierungspräsidium bis hin zu den teilnehmenden Lehrern ist ein schöner Beweis, wie Bürokratie durch pragmatischen und engagierten Einsatz zum Wohle der Teilnehmer begegnet werden kann“, unterstrich Leikert.
Sie bedankte sich bei dem gesamten Team rund um Herrn Dr. Herget und Frau Schneider und wünschte allen Teilnehmern abschließend viel Erfolg bei ihren weiteren Bemühungen. Spontan sagte sie zu, die Gruppe gemeinsam mit ihren Lehrern in Berlin zu einem Besuch des Bundestages zu empfangen.