Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert besucht AIDS-Hilfe in Hanau
Zu einem Besuch der AIDS-Hilfe Hanau und Main-Kinzig-Kreis e.V. kam die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert in die Räumlichkeiten in der Hanauer Alfred-Delp-Straße. Vom Vorsitzenden des Vereins Burkhard Huwe ließ sich Leikert über die Arbeit vor Ort sowie über die Entwicklung des Umgangs mit einer HIV-Infektion informieren.
Erfreut zeigte sich Leikert, dass sich die Wahrnehmung von AIDS und der Umgang in der Bevölkerung mit der Infektion sich deutlich verändert haben. Hätten früher sehr häufig „Horrogeschichten“ im Vordergrund gestanden, sei die heutige Diskussion über die Krankheit von mehr Sachlichkeit bestimmt. Zudem seien der HI-Virus und das dazugehörige Krankheitsbild mittlerweile sehr gut erforscht. Wie Burkhard Huwe unterstrich, bestehe in Teilen der Bevölkerung leider nach wie vor Unwissenheit über das Infektionsrisiko. Es sei daher eine der zentralen Aufgaben der AIDS-Hilfe, für Aufklärung und Information zu sorgen. Besonders stehe dabei die Prävention im Vordergrund.
Die örtliche AIDS-Hilfe mit ihren über 50 Mitgliedern hat daher insgesamt vier Projekte, mit denen die Präventionskräfte insbesondere an die besonders betroffenen Zielgruppen herantreten und für Aufklärung sorgen. Wie Huwe unterstrich, gebe es in Deutschland rund 60.000 Menschen, die vom HI-Virus betroffen sind. Weltweit seien es rund 34 Millionen Menschen, vor allen Dingen in Afrika aber auch in Osteuropa. Durch die erfolgreiche Arbeit der AIDS-Hilfe, ein verbessertes Bewusstsein in Politik aber auch in der Bevölkerung sowie die verschiedenen Aufklärungskampagnen ist die Ansteckungsquote in Deutschland heute die niedrigste weltweit. Auch die Möglichkeiten, Betroffenen durch Medikamente zu helfen, erleichtere das Leben mit AIDS heute so deutlich, dass die Lebenserwartung der eines Gesunden entspricht.
Huwe und Leikert waren sich einig, dass Politik und Zivilgesellschaft das Thema auch in Zukunft fest im Blick haben müssen, um die Krankheit weiter einzudämmen. Eine intensive Aufklärung sei hierbei zentral. Katja Leikert dankte in diesem Zusammenhang dem Team um Burkhard Huwe für das vielfältige ehrenamtliche Engagement, ohne das ein erheblicher Teil der Arbeit nicht möglich wäre. Wie Huwe erläuterte, unterhalte die AIDS-Hilfe ein Kontaktcafé, eine Kriseninterventionsstelle sowie eine Sozialstation und vermittle Wohnplätze für Betroffene. Im Bereich der psychosozialen Beratung greife man auf speziell ausgebildetes, hauptamtliches Personal zurück. Auch eine Streetworkerin stehe bereit, um direkt auf Betroffene und besonders gefährdete Gruppe zugehen zu können. Verbandspolitisch sei die AIDS-Hilfe sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene gut organisiert, um die Lebensbedingungen für HIV-Betroffene zu verbessern.
Leikert sagte abschließend zu, sich im Gesundheitsausschuss des Bundestags dafür einzusetzen, dass das Thema AIDS auch zukünftig im Blick der Fachpolitiker bleibt und nicht in Vergessenheit gerät. Unter anderem geht es auf Bundesebene aktuell darum, die Weiterfinanzierung eines Fonds sicherzustellen, der Bluttransfusionsopfern bereits heute eine Zusatzrente zukommen lässt.