Dr. Katja Leikert Im Dialog mit dem Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V.
Am Freitag, den 17.4.2015 besuchte die Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert (CDU) das Frühgeborenen-Informationszentrum des Bundesverbandes „Das frühgeborene Kind“ e.V. in Frankfurt am Main, um sich aus erster Hand über die Sorgen und Bedürfnisse von Frühchen-Familien zu informieren.
Im persönlichen Dialog verdeutlichte Barbara Grieb, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes, vor allem die Problematik der Elterngeld-Laufzeit. Diese beginnt, wie bei allen Neugeborenen, mit dem Tag der Geburt und endet nach 12 bzw. 14 Monaten.
In diesem Fall ist der Entwicklungsstand von Frühgeborene aber noch nicht mit dem Entwicklungsstand eines reif geborenen Kindes zu vergleichen, auch wenn beide rein rechnerisch bereits ein Jahr auf der Welt sind. Das Problem verschärft sich mit zunehmender Unreife eines Kindes.
Viele Frühgeborene müssen nachgeburtlich über mehrere Wochen oder gar Monate auf der neonatologischen Station versorgt werden. An ein normales Familienleben ist in dieser Zeit nicht ansatzweise zu denken. Die oftmals als traumatisch erlebten Umstände der vorzeitigen Geburt sind ein weiterer Belastungsfaktor für viele Familien, der im Anschluss an die Zeit in der Klinik bewältigt werden muss.
Gerade die Allerkleinsten profitieren nachweislich von ausreichender Zeit für mehr Entwicklungsanreize, Zuwendung und Förderung in Ruhe und Geborgenheit des häuslichen Familienumfeldes. Die den Eltern nach der Entlassung aus der Klinik verbleibende Zeit reicht für eine Gewährleistung dieses dringend benötigten Schutzraumes und der damit verbundenen Schonzeit allerdings in der Regel nicht aus.
Im Anschluss an die Behandlung in der Klinik verbleiben unter Umständen nicht einmal 8 Monate Betreuungszeit im häuslichen Umfeld, bevor das Kind in Fremdbetreuung übergeben werden muss, wenn der ursprünglich geplante Wiedereinstieg der berufstätigen Mutter nach Ablauf des Elterngeldbezugszeitraumes ansteht.
Je komplikationsreicher der anfängliche Start ins Leben war, desto länger dauerte in der Regel der Klinikaufenthalt und desto weniger Zeit verbleibt den Familien, um im Anschluss an die intensivmedizinische Versorgung zu Hause in einen geregelten Familienalltag hineinzufinden.
Auch ein gemeinsamer Besuch des Perinatalzentrums Level 1 des Universitätsklinikums Frankfurt stand an diesem Tag auf dem Programm. Nachdem Frau Dr. Leikert am 17.11. des vergangenen Jahres bereits das Perinatalzentrum Level 2 in Gelnhausen kennengelernt hatte, rundete dieser Besuch bei den Allerkleinsten auf der neonatologischen Intensivstation den Einblick in die Versorgung während der Akutphase von frühgeborenen Kindern ab und bestärkt Frau Dr. Leikert in ihrem bereits angekündigten Vorhaben, die Frühgeborenenversorgung in Deutschland auch weiterhin als dringliches Thema mit Optimierungspotenzial auf politischer Ebene im Blick zu behalten und sich für Verbesserungen einzusetzen.(KE)
V.l.n.r.: Prof. Dr. Rolf Schlößer (ärztlicher Leiter Perinatalzentrum Uniklinik FFM), Barbara Grieb (BVDfK) und Dr. Katja Leikert (Bundestagsabgeordnete CDU) mit jeweils einem Exemplar der Frühchenpuppe Lewis, Karin Schnabel (Pflegedienstleitung Perinatalzentrum Uniklinik FFM)