Bericht aus Berlin vom 16. Juni 2016

Am 4. Juni 2016 war „Tag der Organspende“. Als Berichterstatterin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für das Thema Organspende, ist es mit ein persönliches Anliegen, Entwicklungen in diesem wichtigen Feld unseres Gesundheitswesens zu begleiten und möglichst viele Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen. Der Deutsche Bundestag berät aktuell über ein Gesetz zur Errichtung eines Transplantationsregisters. Wir alle haben die Schlagzeilen rund um die Manipulationen in verschiedenen deutschen Kliniken noch gut in Erinnerung. Damit verbunden war eine erhebliche Schwächung der Organspende insgesamt. Nicht zuletzt auf Grund der Skandale wurde über das Thema häufig aus einem negativen Blickwinkel berichtet. Dies verstellt den Blick darauf, dass sich bei der Organspende in Deutschland einiges verändert. Ein zentrales Element ist hierbei die Schaffung eines nationalen Transplantationsregisters. Die Organspende in unserem Land wird von verschiedenen Institutionen im Transplantationswesen wie zum Beispiel der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Eurotransplant und den Transplantationszentren organisiert. Damit verbunden ist eine dezentrale Erhebung transplantationsmedizinischer Daten. Diese Daten werden in verschiedenen Institutionen und nach unterschiedlichen Vorgaben erhoben, ohne dass eine Verknüpfung stattfindet. Mit einem Register schaffen wir eine verlässliche Datengrundlage, die alle Daten von der Organentnahme bis hin zur Nachbetreuung bündelt. So lassen sich durch das Register Daten zur Qualität der Organe mit Daten zur Überlebenszeit von Organen und Organempfängern zusammenführen und Wissenslücken über den Erfolg der Transplantationstätigkeit schließen. Die Transplantationszentren werden so wichtige Informationen für ihre Arbeit gewinnen. Es ist elementar wichtig, das verloren gegangene Vertrauen in das System der Organspende wieder zu gewinnen. Das Transplantationsregister wird für ein hohes Maß an Transparenz sorgen und ist damit ein wichtiger Baustein, um die richtige Vertrauensbasis zu schaffen, die wir alle für die lebensrettende Maßnahme einer Organspende benötigen. Datenschutz und Transparenz sind deshalb die wesentlichen Ansprüche des Gesetzesentwurfs. Vertrauen ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass auch in Zukunft Menschen die berechtigte Hoffnung auf eine lebensrettende und lebenserhaltende Transplantation haben können.