„Homeschooling“ heißt der Unterricht-Ersatz zu Hause, der in Folge der Corona-Krise notwendig geworden ist. Quasi aus dem Stand sind Mütter und Väter zu pädagogischen Quereinsteigern befördert worden. Auch bei uns zu Hause wird fleißig über Englisch, Mathe oder Deutsch gebrütet. Aber nicht nur die Familien, auch viele Schulen wurden von den Entwicklungen überrascht. Die Umsetzung fiel unterschiedlich aus. Während an einigen Schulen auf Online-Lernplattformen zurückgegriffen wurde, wurden in anderen Fällen unzählige E-Mails hin- und hergeschickt. Mein Dank gilt allen SchulleiterInnen und LehrerInnen, die sich auch in dieser ungewöhnlichen Situation bemühen, allen Kindern gerecht zu werden.
Dennoch ist deutlich geworden, dass es an unseren Schulen in Sachen Digitalisierung Luft nach oben gibt. Das muss nichts schlechtes sein, denn wenn diese Erkenntnis dazu führt, dass das Thema endlich Fahrt aufnimmt, dann gewinnen am Ende alle. Digitales Lernen bedeutet eben nicht nur, dass die alte Schiefertafel durch eine interaktive Variante ersetzt wird, sondern auch, dass Lerninhalte auf neue Art und Weise vermittelt werden.
Es ist darum wichtig, dass sich die Kultusministerkonferenz und das Bundesbildungsministerium darauf geeinigt haben, 100 Millionen Euro aus dem Digitalpakt Schule kurzfristig für den Aus- und Ausbau von digitalen Lernplattformen zu verwenden. Bislang war das Geld aus dem Digitalpakt – insgesamt 5 Milliarden Euro – für die Ausstattung der Schulen, also die Anschaffung von Computern, schnelle Internetanschlüsse oder den Kauf von Tablets vorgesehen. Nun sollen auch landesweite Online-Plattformen oder die Beschaffung digitaler Lerninhalte gefördert werden. Wichtig ist mir, dass jedes Kind mitgenommen werden muss – kein Kind darf zurückbleiben oder digital abgehängt werden.