Die Corona-Pandemie hat nicht nur unser Gesundheitswesen und die Wirtschaft, sondern auch das Schulsystem vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Gerade im Bereich der Digitalisierung gibt es noch erheblichen Nachholbedarf, so selbstkritisch muss man trotz aller Erleichterung darüber, dass Deutschland im internationalen Vergleich bislang gut durch die Krise gekommen ist, sein. Die Schulschließungen haben uns kalt erwischt. Umso erleichterter bin auch ich, dass der Regelbetrieb in den Schulen nach den Sommerferien wieder aufgenommen werden konnte.
Doch von der aktuellen Situation dürfen wir uns nicht blenden lassen. Fakt ist, dass unsere Schulen auf die nächste Krise besser vorbereitet sein müssen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte darum die Kultusminister eingeladen, um über weitere Maßnahmen zur Stärkung des Schulsystems in der Krise zu beraten.
Neben einem weiteren zügigen Ausbau der Glasfaser-Internetanbindung für alle Schulen – in diesem Bereich ist der Main-Kinzig-Kreis bereits sehr gut aufgestellt – wurde u.a. die Anschaffung von Dienstlaptops für Lehrer beschlossen. Damit laufen die Lehrer nicht mehr Gefahr, gegen den Datenschutz zu verstoßen, wenn sie auf ihren privaten Endgeräten sensible Informationen wie Noten speichern. Bekräftigt wurde außerdem, dass sich der Bund mit 500 Millionen Euro an den Kosten zur Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratoren beteiligen wird. Zudem wurde der Aufbau einer bundesweiten Bildungsplattform und sogenannter digitaler Kompetenzzentren verabredet, in denen Lehrer für die Arbeit mit digitalen Unterrichtsmitteln fort- und weitergebildet werden sollen. Geplant ist auch eine Daten-Flatrate für Schüler für monatlich 10 Euro. Es ist nun an den Ländern, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen und die Mittel auch abzurufen.