Auf der Liste für das Unwort des Jahres steht bei vielen die „Ministerpräsidentenkonferenz“ wahrscheinlich ziemlich weit oben. Umso erfreulicher war die Botschaft, die von den Beratungen der Bundeskanzlerin mit den 16 Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen in der vergangenen Woche ausgegangen ist: Es ist endlich Licht am Ende des langen Tunnels namens Corona in Sicht. Impfen heißt das Zauberwort, das uns Hoffnung gibt. Und dafür gibt es allen Anlass: Die gemeinsame Impfkampagne von Bund und Ländern hat massiv an Fahrt aufgenommen.
Konnten innerhalb der ersten drei Monate des Jahres gut zehn Prozent der Menschen in Deutschland einmal geimpft werden, haben in den ersten drei April-Wochen bereits die nächsten zehn Prozent ihre Erstimpfung erhalten. Bis zum Stichtag für diese Kolumne wurde jeder vierte Deutsche mindestens einmal geimpft, im Laufe des Monats Mai wird es jeder dritte sein. Mit 1,1 Millionen Impfungen an einem Tag wurde in der vergangenen Woche ein neuer Rekord aufgestellt. Und: Erstmals wurde an einem Tag mehr als 1 Prozent der Bevölkerung geimpft.
Im zweiten Quartal sind seitens der Hersteller insgesamt 80 Millionen Impfdosen zugesagt. Die Hausärzte sind bereits im Boot, die Betriebsärzte werden folgen. Angesichts der Fortschritte der Impfkampagne sind die ersten Bundesländer dazu übergegangen, auch den Personen der Priorisierungsgruppe 3 ein Impfangebot zu machen – darunter auch Hessen. Spätestens im Juni soll Schluss sein mit der Priorisierung und die Impfkampagne für alle geöffnet werden. Für mich steht außer Frage, dass dann alle Geimpften ihre Grundrechte umgehend zurückerhalten. Auch wenn die dritte Welle uns aktuell noch viele Einschränkungen angesichts der weiterhin hohen Inzidenzzahlen abverlangt: Ein Ende ist in Sicht.
Dr. Katja Leikert MdB 