Liebe Leserinnen und Leser, ich hoffe, Sie hatten ein gesegnetes Weihnachtsfest und sind – der Pandemie zum Trotz – gut ins neue Jahr gestartet. Während wir die Festtage unter dem Weihnachtsbaum verbracht haben, war vielen Christen in anderen Teilen der Welt diese Freude nicht vergönnt. Erhebungen zu Folge sind rund 309 Millionen Christen weltweit einem sehr hohen bis extremen Maß der Verfolgung ausgesetzt. Diese beginnt, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens ihre Arbeit und damit ihre Lebensgrundlage verlieren und reicht über Kinder, die aufgrund ihrer Religion oder der Religion ihrer Eltern keine Ausbildung bekommen, bis hin zu Folter und Hinrichtungen. Eine Rangliste von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, umfasst der Weltverfolgungsindex 2021. Am schlimmsten ist Lage in Nordkorea. Dort sind zwischen 50.000 bis 70.000 Christen in Straflagern für politische Häftlinge inhaftiert. Werden Christen dort entdeckt, drohen ihnen die Hinrichtung oder Zwangsarbeit bis zum Tod. Dahinter folgen Afghanistan, Somalia, Libyen und Pakistan. Auch die Lage der verfolgten Christen im Iran hat sich massiv verschärft. Im Vergleich zum Vorjahr ist die weltweit dokumentierte Zahl der Tötungen von Christen aufgrund ihres Glaubens von 2.983 auf 4.761 gestiegen – das sind alarmierende Zahlen, die zeigen, dass das Thema auf die politische Agenda gehört. Es ist darum richtig, dass das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, damals noch unter Bundesminister a. D. Gerd Müller, die Religionsfreiheit zu einem wichtigen Aspekt der Entwicklungszusammenarbeit gemacht hat. Ebenso begrüße ich, dass nun auch die Ampel-Koalition unserem Vorschlag doch folgt, das Amt des Religionsbeauftragten fortzuführen und damit diese Problematik stärker in den Fokus zu rücken.