Künstliche Intelligenz – Segen oder Fluch?

Der Papst im schneeweißen Balenciaga-Daunenmantel, Donald Trump in Handschellen, Wladimir Putin, der die Hand von Chinas Machthaber Xi Jinping küsst – alle diese Bilder sind im Internet viral gegangen und alle sind sie: nicht echt, sondern Fakes. Auf den ersten Blick erkennbar ist das nicht; drei Beispiele, zu was Künstliche Intelligenz (KI) fähig ist. Aber welche Auswirkungen hat das auf unsere polarisierte Gesellschaft, wenn gezielte Manipulationen den politischen Diskurs – siehe die Fotos mit Trump und Putin – verfälschen?

Gleichzeitig bietet der Einsatz von KI ein breites Spektrum an Chancen, sei es in der Medizin, bei der Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte, bei der Umsetzung der Energiewende oder im Bildungsbereich. In den USA und Asien bauen die dortigen Unternehmen ihre Marktmacht im Bereich KI massiv aus. Deutschland und Europa dürfen hier den Anschluss nicht verpassen.

Einfache Lösungen, wie sie Italien durch die Sperrung der Software ChatGPT gewählt hat, sind nicht tragfähig. Wir können – und wollen! – uns aus dem globalen Wettbewerb nicht ausklinken. Auf EU-Ebene wird aktuell der „AI Act“ ausgehandelt, der Grundsätze für die Entwicklung, die Kontrolle und den Einsatz von KI schaffen und als Vorreiter für andere Regulierungsinitiativen dienen soll. Dazu zählt aus meiner Sicht auch eine klare Kennzeichnungspflicht für die Nutzung von Tools wie ChatGPT. Aufgabe des Gesetzgebers muss es sein, Regeln entlang ethischer Leitlinien aufzustellen, ohne Innovation zu hemmen.

(Diese Kolumne ist am 2. Mai 2023 im Hanauer Anzeiger erschienen)

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